Donnerstag, 5. Februar 2015

Melbourne

Da schon gefragt wird, ob bei mir alles in Ordnung ist, dachte ich, wird es mal wieder Zeit für einen neuen Blogeintrag, damit sich keiner Sorgen machen muss.
In den letzten Tagen ist sogar wieder einiges passiert, sodass ich garkeine Zeit zum Blog schreiben hatte. Daher jetzt mal ein Update, was ich die letzten Tage so in Melbourne erlebt habe:
Nachdem wir dann Dienstag im Hostel angekommen sind, haben wir uns erst mal mit Waschen beschäftigt und uns den Rest des Tages fast nur ausgeruht, da wir froh waren endlich wieder ein "normales" (Hostel-)Bett zu haben.
Mittwoch morgen fingen wir dann direkt mit der Jobsuche an. Nach einer Stunde rief mich Rob an und fragte, ob wir an diesem Tag noch auf einer Baustelle arbeiten können. Natürlich sagten wir direkt zu, obwohl wir ein bisschen die Befürchtung hatten, dass wir eine White Card (Lizenz, um auf dem Bau zu arbeiten) brauchen. Also zogen wir uns schnell um und fuhren mit der Tram (Straßenbahn) nach Albert Park, einem Stadtteil von Melbourne. Dort mussten wir dann drei Stunden lang eine Mauer einreisen und Bauschutt in einen großen Container schaufeln, bis dieser voll war.
Am nächsten Morgen sollten wir um 7 Uhr wieder auf der Baustelle sein, um den neuen Container zu befüllen. Aber glaubt nicht, dass wir um 7 anfangen konnten. Denn die Australier sind mit allem nicht so schnell und stellen den Container so ab, dass sie ihn nicht mehr wieder raus bekommen. Also hieß es für uns erstmal 2 Stunden Pause, um danach den Container voll zu machen.
Mittwochabend waren wir auch noch beim Queen Victoria Nightmarket, einem großen Nachtmarkt, welcher jeden Mittwoch im Sommer stattfindet. Nachdem Christian bei einer richtig guten Akrobatikshow assistieren musste, gingen wir ein wenig an den vielen Ständen vorbei, wo es nicht nur Kleidung, sondern auch kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt gab. Zwischen den einzelnen Ständen waren immer wieder ein paar Straßenmusiker, die zum Teil richtig gute oder Ohrenbetäubende Musik machten.
Während der zwei stündigen Zwangspause während wir auf den Container warteten, fand ich für Freitag schon den nächsten kleinen Job - Flyer austragen.
1.500 Flyer sollten wir in 3 Stunden verteilen. Hätten wir die Briefkästen, in die keine Werbung sollte wirklich ausgelassen, wären wir nie fertig geworden. Aber das sind wir ohnehin nicht. Nach 1.5 Stunden verteilen schrieb mir der Typ, für den wir arbeiteten, dass wir ja langsam mal fertig sein müssten. Ich antwortete ihm, dass wir noch jeder 250 Stück hätten und wir noch ein wenig brauchen. Seine Antworr war daraufhin, dass wir ja dann in paar Minuten fertig sind, zurück kommen sollen und das Geld bekommen. Natürlich sind wir nicht fertig geworden und teilten die restlichen Flyer auf unsere Hosentaschen auf, um diese später in den Müll zu schmeißen, damit wir wenigstens unser Geld bekommen.
Am Abend guckten wir am Federation Square auf einer großen Leinwand das Halbfinale vom Australian Open (Tennisturnier), welches hier in Melbourne stattfand.
Nachdem wir Freitag Nachmittag noch einige Farmen angerufen haben, ob sie Arbeit für uns haben, suchten wir über das Wochenende nicht nach Jobs, da eh keiner ans Telefon geht.
Stattdessen nutzten wir die Zeit um mit Caro und Isi, die auch bei der Great Ocean Tour dabei waren, Melbourne zu erkunden:
Melbourne ist wirklich eine richtig schöne Stadt, mit einem Strand, wo man vorallem Abends Pinguine sehen kann, kostenlosen Straßenbahnen in der Innenstadt, vielen Straßenkünstlern, voll gesprayte Straßen, ein paar große Arenen für Fußball, Tennis, Football und Cricket, einem Casino, in dem ich 40cent gewonnen (und 60cent verloren) habe, Feuerkanonen am Fluss, vielen Parks, einem Hafen und den typischen Großstadtsachen wie einer Einkaufsstraße und Hochhäusern. In einem Hochhaus sind wir Abends hochgefahren in Level 35, von wo man von der Toilette aus eine super Aussicht über die Stadt hatte.
Montag ging es dann mit der Arbeitssuche weiter, die an diesem Tag jedoch nicht erfolgreich war, sodass wir anfingen neue Pläne zu machen. Dazu mehr im nächsten Eintrag.
Dienstag hatten wir direkt 3 Jobs an einem Tag. Zunächst mussten wir morgens 2 Stunden Möbel aus einem Lager in den LKW räumen, Mittags noch einmal 2 Stunden auf der Baustelle arbeiten und Abends ein Sofa und ein Tisch aus einem Gebäude ins nächste Tragen.
Zwischendrin mussten wir dann im Hostel noch unser Zimmer wechseln, da wir nur für eine Woche gebucht hatten und in unserem Raum kein Platz mehr für die nächsten Tage war.
Mittwoch morgen ging es dann nochmal mit dem Job weiter, mit dem wir Dienstagabend aufgehört hatten. Wir mussten für einen Inder, der total lustig Englisch spricht (wie Kayajana) noch ein paar Möbel hoch schleppen und ein Bett aufbauen. Nach der Arbeit um 13 Uhr gab er uns noch ein Bier und mehr Geld als abgesprochen für unsere Arbeit.
Am Abend brachten wir Isi mit ihren Sachen zum Bus und gingen noch einmal zum Queen Victoria Market.
Das Hostel hier ist übrigens richtig groß (7 Stockwerke) und abgesehen von den Problemen beim Verlängern auch gut. Morgens gibt es immer zwischen 7.30 und 9.30 Uhr kostenloses Frühstück mit Pfannkuchen, Müsli und Toast. Lohnt sich auf jeden Fall dafür aufzustehen. Die Betten und Bäder sind ganz okay und die Küche richtig gut ausgestattet. Es gibt hier sogar einen großen Kühlraum, wo jeder genug Platz hat, um seine Lebensmittel zu lagern. Vielleicht ist das der Grund, warum hier fast alle richtig gutes Essen kochen.
Hier noch ein paar Bilder von Melbourne und dem, was wir so erlebt haben: