Sonntag, 10. Mai 2015

Abenteuerliche Tage in und um den Karijini Nationalpark

Nach drei spannenden Tagen hab ich wieder Handynetz und kann euch vom Karijini Nationalpark berichten.
Donnerstag morgen wollten wir zeitig los fahren, um die ganze Strecke zum Karijini Nationalpark in einem durchzufahren. Doch auf den ersten Metern bemerkten wir, dass wir nurnoch 1/3 des Sprits hatten, obwohl wir an der letztmöglichen Tankstelle gehalten haben. Die nächste war 200km entfernt und da wir nur einen 55l Tank haben und der Campervan viel verbraucht, waren wir uns nicht sicher, ob wir es bis zur Tankstelle schaffen, wenn wir mit den erlaubten 110 km/h den Highway lang fahren. Also stellten wir die Klimaanlage aus uns fuhren mit 80 zur Tankstelle und kamen genau passend an. Die Tankstelle wusste natürlich auch, dass sie die einzige in der Nähe ist und erhöhte den eh schon hohen Spritpreis an der Westküste auf 1.81$ (in den Großstädten kostet Sprit ca. 50 cent weniger). Naja, nützt ja nichts, ohne kommen wir auch nicht weiter. 
Mit vollem Tank fuhren wir 4 Stunden weiter, bis wir wieder tanken mussten und Lunch machten. Gegen spätem Nachmittag kamen wir dann am Nationalpark an und suchten und einen Schlafplatz. Anderen morgen mussten wir nochmal 40 km raus fahren um wieder zu tanken, damit wir im Nationalpark ohne Probleme rumfahren können. 
Gegen halb 11 waren wir dann endlich am NP und konnten anfangen alles abzuarbeiten. 
Als erstes ging es zu einem Lookout, wo man, ähnlich wie beim Kalbari NP auf die Schluchten zwischen den total großen roten Klippen gucken konnte. 
Als nächstes folgte ein Weg, der als ziemlich anspruchsvoll ausgeschildert wurde (Level 5 von 6), welcher uns runter in die Schluchten führte. In den Schluchten wurde es dann richtig interessant. Manchmal mussten wir durchs Wasser laufen, dann an den Klippen weiter klettern und am Ende einen kleinen Wasserfall runter, der uns zu einem traumhaften großen Pool zwischen den 100m hohen Schluchten brachte. Dort verbrachten wir dann ca. eine halbe Stunde, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten und zur nächsten Schlucht fuhren, wo es noch anspruchsvoller wurde. Nachdem wir über ein paar Stufen und eine Leiter die Klippen runter sind, wechselte es sich dauernd zwischen Klettern und durch das Wasser laufen ab, bis wir auch dieses mal wieder an einem Pool ankamen. Auf dem Rückweg machten wir noch an zwei Lookouts halt und kamen im dunklen am Campingplatz an, von wo man einen super Sternenhimmel und einige Sternschnuppen sehen konnte. 
Samstag morgen stellten wir uns wieder einen Wecker, da wir noch drei andere Wege vor uns hatten. Also waren wir schon um 9.30 an den Schluchten und stellten fest, dass man auch aus allen drei Wegen einen langen machen kann, wozu wir uns dann auch entschieden. 3 Stunden gingen wir wieder Wege durch die Schluchten entlang von kleinen Wasserfällen, bis wir an einem Pool ankamen.
Danach ging es noch zum Visitorcenter schnell duschen und da wir doch schon früher als erwartet mit dem, meiner Meinung nach schönsten Nationalpark Australiens , fertig waren, entschlossen wir uns am selben Tag noch weiter zu fahren, was wir eigentlich erst für den darauf folgenden Tag geplant hatten. 
Da unser nächstes Ziel Karratha ist, wollten wir die Straße fahren, die auf der Karte als Direktweg und ausgezeichnete Straße eingezeichnet war, nehmen. Nach einer Weile wechselte die Straße ein paar mal zur unasphaltierten Straße, bis sie irgendwann auch so blieb, was nicht all zu untypisch ist. Allerdings kamen irgendwann immer mehr große Fützen auf dem Weg, wo wir aber langsam durchfahren konnten. An einer Stelle war das Wasser allerdings so tief, dass wir stecken blieben und auf einem Stein aufsetzen, sodass wir weder vor noch zurück kamen. 
Was nun? Wir kamen nicht von der Stelle und wollten auch nicht den Pannendienst rufen, da dies viel zu teuer geworden wäre. Also abwarten, ob vielleicht jemand vorbei kommt und uns rausziehen kann. Nach zwei Stunden war es dann schon 5 Uhr und wir rechneten nicht mehr damit, dass noch jemand vorbei kommt, da es schon fast dunkel wird. Also stellten wir uns darauf ein die Nacht im Van in dem Wasserloch zu verbringen. Glücklicherweise kam aber ein sehr netter Aboriginee vorbei, der uns mit seinem Geländewagen befreien konnte. Zum Glück ist alles ganz geblieben und trotz der Angst um das Auto ist im Nachhinein noch eine spannende Geschichte entstanden. 
Da wir nicht nocheinmal stecken bleiben wollten, drehten wir wieder um und fuhren langsam zurück richtig Nationalpark, um keine Kühe oder Kängurus mitzunehmen. 
Gegen 20.30 kamen wir dann hungrig endlich an einem Rastplatz an und verbrachten die Nacht dort. 

Auf den Bildern sieht es leider nicht mal halb so toll aus, wie es wirklich war, obwohl schon ein paar echt gute dabei sind.