Nachdem wir Samstag nach einer langen Busfahrt in Taupo ankamen, gingen wir am Abend etwas früher schlafen. Denn Sonntag morgen klingelte unser Wecker schon um 4.50 Uhr, um mit den Shuttel zum Tangariro Alpine Crossing, der schönsten Eintageswanderung Neuseelands, zu kommen.
Im dunklen machten wir uns am ersten Herbsttag also auf eine 1.5 stündige Busfahrt und kamen kurz nach Sonnenaufgang am Startpunkt an.
Noch war es ziemlich kalt, sodass wir uns direkt auf den Weg machten. Außerdem hatten wir einiges vor uns. Nach etwa einer Stunde teilte sich der Weg für eine "kleine" Extraroute. Hinter ein paar Wahnschildern, dass man nicht nach 9 Uhr mehr los laufen soll, da man es sonst nicht schafft, Gefahrwarnungen vor losen Steinen und einem aktiven Vulkan, entschlossen wir uns diesen Weg mitzunehmen. Über die "Devil's Staircase" (Treppen des Teufels) ging es in Richtung des Mount Ngauruhoe, auf deutsch Schicksalsberg, welcher aus Herr der Ringe bekannt ist.
Über lose Steine und viel Asche wanderten wir den enorm Steilen Vulkan hinauf - manchmal krochen wir sogar auf allen Vieren, da es zu rutschig und steil war. Auf dem Weg lernten wir noch zwei andere kennen, mit denen wir dann nach 1.5 Stunden gekrachsel oben auf 2200 Metern ankamen, eine kurze Pause einlegten, die super Aussicht genossen und einen Blick über die Vulkankante worfen, was ziemlich beeindruckend war. Zum Glück war dieser Vulkan das letzte mal 1995 aktiv.
Glückwunsch, hoch geschafft haben wir es, aber nun blieb die große Frage, wie wir das Geröllfeld ohne Hinfallen wieder runter kommen.
Einfacher als wir dachten, doch ohne Ausrutschen und Hinfallen nicht möglich. Innerhalb von einer halben Stunde schlitterten wir den Berg runter, indem wir einfach ein Fuß nach dem anderen vorsetzten und dieser sich dann selbstständig machte - eine sehr lustige und spaßige Angelegenheit.
Als wir es also alle nach unten geschafft hatten, dunkle Beine und ganze viele Steine in den Schuhen hatten, konnten wir uns erstmal über eine einfachere Strecke freuen, die uns später nach einem wieder steilen Aufstieg zum Red Crater Ridge brachte, wo man, wie der Name schon sagt einen roten Krater sehen konnte. Von dort ging es rutschig wieder nach unten zu den Emerald Lakes, zwei Vulkanseen, an dessen Seite einiges an stinkendem Schwefel austrat. Von dort ging es dann zum letzten Highlight den Blue Lake, einem großen blauen See, bevor es 2.5 Stunden eine gefühlte Ewigkeit runter ging.
Nach 24km wandern, wunderschöner Vulkanlandschaft und mit schweren Beinen kamen wir um 16.00 Uhr unten an, wo uns der Shuttelbus wieder zum Hotel nach Taupo brachte.