Wer in Australien die Ostküste bereist und nicht das Great
Barrier Reef besucht, der wird einiges verpassen!
Aber mal langsam… ich fang mal von vorne an:
Anfang September habe ich bei Deep Sea Diver Den im Laden
nachgefragt, ob es möglich ist im September als Volunteer auf ein Tauchboot zu
gehen. Nachdem ich mir etwas über Hygienevorschriften und meine Aufgaben
durchgelesen habe, hatte ich diesen „Job“ für Ende September sicher.
Am Dienstag ging es dann um 8.00 Uhr los. Nach dem Transport
zum Hafen ging es mit der Sea Quest, einem kleinen Tagesboot in Richtung Reef.
Die Fahrt dorthin war sehr wackelig, was auch der Grund war, dass sich schon
nach 10 Minuten 5 Leute übergeben haben. Nach ca. 90 Minuten Fahrt wurde ich
von einem kleinen Schlauchboot abgeholt und zur Ozean Quest gebracht. Dieses
Boot bewegt sich jeden Tag nur ein kleines Stück entlang des Reefs und hat
Platz für über 60 Leute zum Schlafen.
Angekommen auf diesem Boot begann auch, nach einer kurzen
Einweisung, direkt meine Arbeit. Ab diesem Moment waren fast 5 identische Tage.
Daher hier einmal mein Tagesablauf:
6.30 Uhr Aufstehen
7.00 Uhr Frühstück
vorbereiten (Teller, Besteck, Servietten hinstellen, Koch helfen)
7.30 Uhr Frühstück
danach Tische
abwaschen, Essensraum saugen, Geschirr waschen,… (bis ca. 8.45 Uhr)
9.00 Uhr kleine
Abkühlung: Tauchen/Schnorcheln
10.00 Uhr Betten frisch beziehen
12.00 Uhr dem Koch helfen das Mittagessen
vorzubereiten und Tisch decken
12.30 Uhr Mittagessen
danach Tische abwaschen, Essensraum
saugen, Geschirr waschen,… (bis ca. 13.45 Uhr)
13.45 Uhr Bäder
reinigen
14.40 Uhr Transfer:
Gepäck entgegen nehmen, neue Gäste zum Zimmer begleiten,…
15.00 Uhr Tauchen/Schnorcheln
17.30 Uhr Abendessen
vorbereiten
18.00 Uhr Abendessen
danach Tische
abwaschen, Essensraum saugen, Geschirr waschen,… (bis ca. 19.30 Uhr)
20.00 Uhr Dessert
danach Tische
abwaschen, Essensraum saugen, Geschirr waschen,… (bis ca. 21.00 Uhr)
21.00 Uhr komplette
Küche putzen
21.30 Uhr Feierabend
Spätestens eine Stunde später: Trotz meines nicht allzu
großen Bettes, dem Lärm aus dem Maschinenraum (der sich direkt neben unserem
Raum befand) und dem dauerhaft wackelnden Boot dauerte es abends nicht lange,
bis ich einschlief.
Wie man sieht, musste ich einiges machen, um kostenlos
Essen, Unterkunft und Tauchgänge zu bekommen. Aber es hat sich gelohnt. Das
Essen war dank eines verdammt guten Kochs meistens besser als in jedem
Restaurant! Reichliches Frühstück (mit Rührei, Bacon, Toast, Fruchtsalat,
Würstchen,…), zum Mittagessen warmes Büfett, zum Abendessen wieder etwas Warmes
und als Dessert gab es Eis, Topfenknödel, Muffins oder irgendetwas anderes
süßes.
Da wir Volunteers (wir waren immer 2 oder 3) nach dem Essen spülen
mussten, durften wir immer kurz vor den Gästen essen.
Nach der schweißtreibenden Arbeit war ich immer sehr froh
ins Meer springen zu dürfen. Mit einem Neoprenanzug, Flossen, Taucherbrille und
Schnorchel konnte ich super das größte Reef der Welt, welches man sogar aus dem
Weltall sehen kann, erkunden. Meistens war es weniger als ein Meter unter mir
und ich konnte bunte Fische, Korallen, Schildkröten und sogar einige Haie
beobachten – eine traumhafte Welt unter Wasser!
Zwischen 19 und 20 Uhr konnten die erfahrenen Taucher einen
Nachttauchgang machen. Dies war für uns die Zeit die Fische mit Futter an das
Boot zu locken. Meistens kamen nicht nur fette Fische sondern auch 3 bis 4
Haie, die es genossen ihr Dosenfutter zu bekommen.
Am letzten Tag durfte ich als Dankeschön für meine gute
Arbeit noch einen begleiteten Tauchgang machen. Klasse Gefühl unter Wasser,
fast als wäre man schwerelos.
Alles in einem kann ich sagen, dass es 5 sehr tolle aber auch
anstrengende Tage waren, ich viele nette Leute kennenlernen konnte und ich das
Reef eines der schönsten Dinge ist, die es auf der Welt gibt – eine super Erfahrung!
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Eingang zum Crewschlafraum |
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Crewschlafraum |
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Tauchausrüstung auf dem Tauchdeck |
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Fischversammlung während des Fütterns |
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wundervolle Aussicht auf das Reef |
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das Tauchboot "Ozean Quest II" |