Sonntagmorgen (30.5.) klingelte der Wecker schon um 4.45
Uhr. Nach einem schnellen Frühstück ging es dann mit Bus und Bahn zum Flughafen
in Sydney, von wo aus ich um kurz vor 9 Uhr nach Nadi (Fiji) flog. Da der Wind
extrem stark war, kamen wir schon 25 Minuten früher an. Da es in Sydney schon
etwas kälter ist im Moment, hatte ich lange Sachen an, was beim Aussteigen
jedoch direkt viel zu heiß war und ich direkt zu Schwitzen anfing. Beim
Verlassen des Flugzeuges wurde man direkt von 5 Gitarre spielenden und
singenden Fijianer mit einem lauten „Bula“, was so viel wie „Hallo“ heißt.
Am Flughafen habe ich dann noch ca. 1.5 Stunden auf Wiebke
gewartet, deren Flug Verspätung hatte. Von dort fing dann der Urlaub richtig
an. Kurz nach unserem Shuttel zum Hostel gefragt und schon wurde uns das
komplette Gepäck abgenommen und zum Bus getragen, der uns dann zum Resort
brachte und wir in unseren 32er Dorm einchecken konnten. Da wir an diesem Tag
noch kein Essen in unserem Packet hatten, gingen wir nach neben an und machten
„All you can eat“, da wir extrem hungrig waren und ich seit 12 Stunden nichts
mehr gegessen hatte. Nach dem Essen gingen wir wieder zurück ins Resort und
guckten für eine lebensmüde Feuershow an. Da die Feuershow eigentlich für halb
7 geplant war, aber um viertel vor immer noch nichts los war, waren wir uns
nicht sicher, ob sie wirklich an diesem Abend ist und frugen nach, wann es denn
losgeht. Die Antwort war: „Halb 7“, wie wir es uns fast gedacht haben.
Allerdings schob er noch einen wichtigen Satz hinterher: „Fiji Time. Fiji
Time“, woraufhin uns dann klar war, dass in Fiji alles viel ruhiger und
gelassener angegangen wird.
Anderen Morgen mussten wir um 6 Uhr schon wieder aufstehen,
frühstückten und wurden dann mit dem Bus zum Hafen gebracht. Da wir am ersten
Tag direkt zur nördlichste Insel fuhren, dauerte die Fahrt 5 Stunden, was aber
bei der super Aussicht auf die Inseln und einmal sogar Delphine gar nicht so
lange war. Gegen 13 Uhr mussten wir von der Fähre runter auf ein kleines Boot,
welches aussieht wie ein Flüchtlingsboot, wenn das ganze Gepäck, die
einheimischen und die Gäste darauf sitzen. Mit diesem Flüchtlingsboot ging es
dann direkt rüber zum Orasman Beach Resort, wo wir mit Gitarrenklängen, Gesang
und einem Glas Fruchtsaft von sehr netten Einwohnern begrüßt wurden. Da an diesem Tag nichts Besonderes mehr
anstand, legten wir uns bis zum Sonnenuntergang an den traumhaft schönen
Strand, mit Hängematten, wunderschönem Sand, Palmen im Hintergrund und extrem
klares, blaues Wasser. Nach dem Strand wollten ich mich abduschen gehen, was
aber leider nicht funktionierte, da der Generator nicht funktionierte und
dadurch weder Strom noch Wasser zur Verfügung stand und sich das Abendessen
auch etwas nach hinten verschob, bis der Generator wieder ans Laufen gebracht
wurde. Dafür viel das Essen umso besser aus. Nach einer Suppe gab es noch
Salat, eine Hauptspeise und Nachspeise, also 4 Gänge und alles extrem lecker.
Nach dem Abendessen wurden wir von den einheimischen gefragt, ob wir mit ihnen
Kawa trinken möchten. Natürlich sagten wir zu und setzten uns bei ihnen in die
Runde, hörten zu, wie sie Gitarre und Ukulele spielten, sangen und halt eben
Kawa tranken. Bevor einem die Schale mit diesem Zeug gereicht wurde, musste man
einmal in die Hand klatschen, dann das Getränk in einem trinken und darauf noch
einmal drei mal in die Hände klatschen. Das Getränk selbst ist ziemlich ekelig
und wird aus gestampften Wurzeln gemacht und dann im Wasser gepresst. Eine
braune Brühe, die so seltsam schmeckt, dass man davon das Gesicht verzieht,
aber die Zunge ein bisschen taub macht und man immer müder wird. Da der
„Boss“ richtig Spaß daran hatte uns
immer mehr zu geben und dauernd meinte „Ihr müsst ja nicht mehr fahren“,
dauerte das ganze etwas länger. Nach 5 Runden hab ich dann aufgegeben, da es
mir zu ekelig wurde. Aber trotzdem eine interessante Erfahrung . Die
Einheimischen machen diesen Spaß übrigens jeden Abend und trinken bis 1, 2 Uhr
in der Nacht.
Dienstagmorgen gab es um 8 Uhr ein sehr leckeres Frühstück
bevor wir zu einem Cave (Höhle) fuhren. In diesem Cave konnten wir etwas
schwimmen und tauchen bis wir dann in den Dark Cave konnten. Um in diese dunkle
Höhle zu gelangen, musste man unter den Felsen durchtauchen und kam dann in
einer sehr engen und total dunklen Höhle an, durch die wir dann kurz schwangen
und ein paar Geschichten über diese Höhle hörten. Nach diesem Ausflug legten
wir uns noch etwas an den Strand, unterbrachen unsere Bräunungsmission für
Lunch und fuhren später zum Schnorcheln zur Blue Lagoon. Als wir im Wasser
waren, schmiss unser Guide noch ein bisschen Brod ins Wasser und plötzlich
waren so viele Fische um meinen Kopf, dass ich nicht mal meine 10cm weit gucken
konnte und dauernd von Fischen angeschwommen wurde. Neben diesem Fischschwarm
konnte man noch viele Clownsfische, einen blauen Seestern, viele andere Fische
und ein schönes Reef sehen. Nach dem zweiten Ausflug an diesem Tag setzten wir
uns mit einem leckeren Fijian Bitter (Bier) auf eine Couch mit super Ausblick
auf das Meer und den Sonnenuntergang. Zum Abendessen gab es ein extrem gutes
BBQ mit viel Salat und Fleisch, wonach ich dachte ich platze, da ich so viel
gegessen habe. Nach dem Essen hatten die Einwohner ein großes Feuer
vorbereitet, was bestimmt 4 Meter hoch war, allerdings nur 5 Minuten brannte
und dann auseinander brach. Am Feuer lernten wir noch ein paar andere Leute
kennen, mit denen wir dann einen gute Flasche Fijirum (58% alc.) genossen, die
einer ausgegeben hat. Also saßen wir noch bis 1 Uhr am Strand und erzählten uns
einige spannende Geschichten. Unter anderem war ein Tauchlehrer vom
Nachbarresort dabei, der davon berichtete, wie er gesehen hat, dass seinem
Kollegen ein Arm vom Hai abgebissen wurde.
Der Mittwoch wurde ein ziemlich entspannter Tag: Nach dem Frühstück
verbrachten wir wieder etwas Zeit am Strand und im warmen Meer und fragten
einen Einheimischen, ob er uns eine Kokusnuss zum Trinken öffnen kann. Viertel
Stunde später bekamen wir jeder eine Kokusnuss mit Strohhalm und konnten das
Kokuswasser austrinken. Gestärkt vom Lunch wurden wir wieder zum großen Boot
gefahren und dann auf die nächste Insel gebracht. Leider war das Wetter etwas
schlechter geworden, sodass wir nur etwas Pause machten, in der Hängematte
hangen und uns mit anderen unterhielten, Dinner zu uns nahmen und früh schlafen
gingen.
Denn am darauffolgenden Morgen mussten wir schon 5.15 Uhr
aufstehen, um zu einer Stelle zu fahren, wo wir beim Schnorcheln Manta Rochen
sehen konnten. Ziemlich beeindruckend, wie
3.5 Meter breite Rochen unter einem durch das Wasser schwimmen und man
sie beim Essen beobachten kann. Als wir wieder auf das Boot gingen fing es an
heftig zu regnen und windig zu werden, was dann ein bisschen frisch wurde.
Unserem Guide war sogar so kalt, dass wir ihm alle unsere Handtücher zum Wärmen
gaben und er meinte, dass tiefster Winter sein (waren so 30 Grad, aber durch
den Regen und Wind etwas frisch). Nach dieser ziemlich tollen Erfahrung mit
diesen Tieren zu schnorcheln gab es erstmal Frühstück und danach eine Fischfütterung
am Meer, wo wir Seegurken und einen Oktopus sehen konnten. Den Rest des Tages
gingen wir ein wenig am Strand entlang und lagen faul am Pool rum. Gegen
Nachmittag kam eine riesen Reisegruppe mit 50 Jugendlichen, was für uns super
war, da wir beim Essen dann bevorzugt behandelt wurden und als ersten zum
Buffet konnten.
Da am Freitagmorgen die Flut so stark war, dass der Strand
fast komplett verschwunden war, dösten wir noch etwas am Pool und haben uns
später erklären lassen, wie man eine Kokusnuss öffnet, enthüllt und die leckere
Kokusmilch produziert. Nachdem uns das erklärt wurde machten wir die ganze
Prozedur selbst und unterhielten uns noch etwas länger mit einem Einheimischen,
der uns erzählte, dass die Fijianer sich kein essen kaufen, sondern alles
selber anbauen und wilde Schweine und Kühe mit Pfeil und Bogen jagen gehen.
Sehr interessant so viel über diese Kultur zu erfahren. Direkt nach dem
Mittagsessen bekamen wir noch eine private Cookinglesson, wo wir Cocanda
machten. Das ist roher weißer Salzwasserfisch in Limettensaft eingelegt und
danach in Kokusmilch mit Möhren, Selerie, Tomaten, Zwiebeln und Paprika getan
wurde und extrem lecker und erfrischend schmeckt. Und schon war auch auf dieser
Insel die Zeit zu ende und wir wurden von allen wieder sehr freundlich
verabschiedet und zum Boot gebracht. Eigentlich sollte die Fahrt nur 3 Stunden
dauern. Da der Seegang aber extrem rau war, brauchten wir so lange, dass wir
erst im dunkeln ankamen. Als wir wieder auf das Flüchtlingsboot wechselten, war
es so schaukelig, dass wir uns fast hingelegt haben. Beim Einchecken war immer
noch alles im Kopf total am Wackeln, was aber nach dem Dinner weg war.
Am 7. Tag auf Fiji gab es schon um 7 Uhr Frühstück. Danach
gingen wir einmal um die komplette Insel rum, was in 3 Minuten erledigt war, da
diese so winzig klein war und wurden mit dem Boot zu einem Seegelboot gebracht
mit dem wir einen Tagesausflug machten. Auf dem Boot gab es dann erstmal
frische Früchte und Kekse und die ganze Zeit so viele Softdrinks, Bier, Wein
und Champagner, wie man wollte. Wegen der Hitze und dem Seegang trank ich aber
lieber mal nur 2 Bier auf dem Boot. Mit dem Segelboot sind wir dann zur
Castaway Island gefahren, wo auch mal ein bekannter Film gedreht wurde.
Verdammt schön hier, wie im Paradies. Dort konnten wir etwas am Strand entlang
gehen und vor der Insel schnorcheln gehen. Nach einer Stunde auf und um dieser
Insel bekamen wir ganz viel Salat, Fleisch und Fisch zum Essen. Mit vollem
Magen ging es weiter zur nächsten Insel, wo wir ein Dorf besuchen konnten.
Ziemlich einfache Blechhütten und manchmal nicht mal das, sondern nur
selbstgeflochtene Dächer aus Palmenzweigen waren die Unterkünfte der
Einheimischen, die einen alle wieder freundlich empfingen und die Kinder total
Spaß hatten High-Five zu bekommen. Gegen Nachmittag kamen wir auf einer Insel
an, wo wir mit der Fähre abgeholt wurden und wieder auf die Hauptinsel gebracht
wurden, wo wir gestartet sind. Nach einer Pizza und Dusche trafen wir abends 6
andere mit denen wir noch lange tranken und nachts um 3 Uhr nochmal ins Meer
sprangen.
Anderen Morgen musste Wiebke schon um 5.30 Uhr aufstehen und
zum Flughafen. Gegen 7.30 wurde ich von ihr geweckt, da sie ihren Reisepass
haben wollte. Ich wusste gar nicht was los war, weil ich ihren Reisepass ja
nicht hatte. Aber anscheinend wurden unsere Pässe beim Einchecken ins Hostel
vertauscht und wir steckten ohne zu gucken beide den Falschen Pass ein. Kam
dann wohl nicht so gut, mit meinem Pass am Flughafen zu versuchen den Flug zu
bekommen, also musste sie nochmal zurück und mit mir tauschen.
Ich hatte zum Glück noch etwas Zeit, da mein Flieger erst um
16 Uhr nach Sydney ging, bevor der wunderschöne Urlaub im Paradies zu Ende ging
und ich somit so ziemlich das Ende meiner gesamten Reise erreicht habe. Etwas
ärgerlich war nur, dass wir uns am letzten Tag noch einen leichten Durchfall
eingefangen haben, was so ziemlich jeden dritten auf Fiji passiert.
Da wir auf den Inseln überall kein Handynetz oder W-Lan
hatten, konnten wir die ganze Zeit nicht unsere Handys nutzen, was total klasse
war, da man so die Zeit viel mehr genießen konnte. Sollte man im Urlaub mal
öfters machen.
Vielen Dank an Wiebke und die anderen, die wir auf dieser
Reise kennen gelernt haben, für den tollen und entspannten Urlaub, indem wir
traumhafte Natur sehen konnten und die Fijianer als extrem freundliches Volk
kennen lernen durften.
Vinaka for an awesome Fiji Time.