Montag, 8. Juni 2015

Fiji Time - 1 week in paradise

Sonntagmorgen (30.5.) klingelte der Wecker schon um 4.45 Uhr. Nach einem schnellen Frühstück ging es dann mit Bus und Bahn zum Flughafen in Sydney, von wo aus ich um kurz vor 9 Uhr nach Nadi (Fiji) flog. Da der Wind extrem stark war, kamen wir schon 25 Minuten früher an. Da es in Sydney schon etwas kälter ist im Moment, hatte ich lange Sachen an, was beim Aussteigen jedoch direkt viel zu heiß war und ich direkt zu Schwitzen anfing. Beim Verlassen des Flugzeuges wurde man direkt von 5 Gitarre spielenden und singenden Fijianer mit einem lauten „Bula“, was so viel wie „Hallo“ heißt.
Am Flughafen habe ich dann noch ca. 1.5 Stunden auf Wiebke gewartet, deren Flug Verspätung hatte. Von dort fing dann der Urlaub richtig an. Kurz nach unserem Shuttel zum Hostel gefragt und schon wurde uns das komplette Gepäck abgenommen und zum Bus getragen, der uns dann zum Resort brachte und wir in unseren 32er Dorm einchecken konnten. Da wir an diesem Tag noch kein Essen in unserem Packet hatten, gingen wir nach neben an und machten „All you can eat“, da wir extrem hungrig waren und ich seit 12 Stunden nichts mehr gegessen hatte. Nach dem Essen gingen wir wieder zurück ins Resort und guckten für eine lebensmüde Feuershow an. Da die Feuershow eigentlich für halb 7 geplant war, aber um viertel vor immer noch nichts los war, waren wir uns nicht sicher, ob sie wirklich an diesem Abend ist und frugen nach, wann es denn losgeht. Die Antwort war: „Halb 7“, wie wir es uns fast gedacht haben. Allerdings schob er noch einen wichtigen Satz hinterher: „Fiji Time. Fiji Time“, woraufhin uns dann klar war, dass in Fiji alles viel ruhiger und gelassener angegangen wird.

Anderen Morgen mussten wir um 6 Uhr schon wieder aufstehen, frühstückten und wurden dann mit dem Bus zum Hafen gebracht. Da wir am ersten Tag direkt zur nördlichste Insel fuhren, dauerte die Fahrt 5 Stunden, was aber bei der super Aussicht auf die Inseln und einmal sogar Delphine gar nicht so lange war. Gegen 13 Uhr mussten wir von der Fähre runter auf ein kleines Boot, welches aussieht wie ein Flüchtlingsboot, wenn das ganze Gepäck, die einheimischen und die Gäste darauf sitzen. Mit diesem Flüchtlingsboot ging es dann direkt rüber zum Orasman Beach Resort, wo wir mit Gitarrenklängen, Gesang und einem Glas Fruchtsaft von sehr netten Einwohnern begrüßt wurden.  Da an diesem Tag nichts Besonderes mehr anstand, legten wir uns bis zum Sonnenuntergang an den traumhaft schönen Strand, mit Hängematten, wunderschönem Sand, Palmen im Hintergrund und extrem klares, blaues Wasser. Nach dem Strand wollten ich mich abduschen gehen, was aber leider nicht funktionierte, da der Generator nicht funktionierte und dadurch weder Strom noch Wasser zur Verfügung stand und sich das Abendessen auch etwas nach hinten verschob, bis der Generator wieder ans Laufen gebracht wurde. Dafür viel das Essen umso besser aus. Nach einer Suppe gab es noch Salat, eine Hauptspeise und Nachspeise, also 4 Gänge und alles extrem lecker. Nach dem Abendessen wurden wir von den einheimischen gefragt, ob wir mit ihnen Kawa trinken möchten. Natürlich sagten wir zu und setzten uns bei ihnen in die Runde, hörten zu, wie sie Gitarre und Ukulele spielten, sangen und halt eben Kawa tranken. Bevor einem die Schale mit diesem Zeug gereicht wurde, musste man einmal in die Hand klatschen, dann das Getränk in einem trinken und darauf noch einmal drei mal in die Hände klatschen. Das Getränk selbst ist ziemlich ekelig und wird aus gestampften Wurzeln gemacht und dann im Wasser gepresst. Eine braune Brühe, die so seltsam schmeckt, dass man davon das Gesicht verzieht, aber die Zunge ein bisschen taub macht und man immer müder wird. Da der „Boss“  richtig Spaß daran hatte uns immer mehr zu geben und dauernd meinte „Ihr müsst ja nicht mehr fahren“, dauerte das ganze etwas länger. Nach 5 Runden hab ich dann aufgegeben, da es mir zu ekelig wurde. Aber trotzdem eine interessante Erfahrung . Die Einheimischen machen diesen Spaß übrigens jeden Abend und trinken bis 1, 2 Uhr in der Nacht.

Dienstagmorgen gab es um 8 Uhr ein sehr leckeres Frühstück bevor wir zu einem Cave (Höhle) fuhren. In diesem Cave konnten wir etwas schwimmen und tauchen bis wir dann in den Dark Cave konnten. Um in diese dunkle Höhle zu gelangen, musste man unter den Felsen durchtauchen und kam dann in einer sehr engen und total dunklen Höhle an, durch die wir dann kurz schwangen und ein paar Geschichten über diese Höhle hörten. Nach diesem Ausflug legten wir uns noch etwas an den Strand, unterbrachen unsere Bräunungsmission für Lunch und fuhren später zum Schnorcheln zur Blue Lagoon. Als wir im Wasser waren, schmiss unser Guide noch ein bisschen Brod ins Wasser und plötzlich waren so viele Fische um meinen Kopf, dass ich nicht mal meine 10cm weit gucken konnte und dauernd von Fischen angeschwommen wurde. Neben diesem Fischschwarm konnte man noch viele Clownsfische, einen blauen Seestern, viele andere Fische und ein schönes Reef sehen. Nach dem zweiten Ausflug an diesem Tag setzten wir uns mit einem leckeren Fijian Bitter (Bier) auf eine Couch mit super Ausblick auf das Meer und den Sonnenuntergang. Zum Abendessen gab es ein extrem gutes BBQ mit viel Salat und Fleisch, wonach ich dachte ich platze, da ich so viel gegessen habe. Nach dem Essen hatten die Einwohner ein großes Feuer vorbereitet, was bestimmt 4 Meter hoch war, allerdings nur 5 Minuten brannte und dann auseinander brach. Am Feuer lernten wir noch ein paar andere Leute kennen, mit denen wir dann einen gute Flasche Fijirum (58% alc.) genossen, die einer ausgegeben hat. Also saßen wir noch bis 1 Uhr am Strand und erzählten uns einige spannende Geschichten. Unter anderem war ein Tauchlehrer vom Nachbarresort dabei, der davon berichtete, wie er gesehen hat, dass seinem Kollegen ein Arm vom Hai abgebissen wurde.

Der Mittwoch wurde ein ziemlich entspannter Tag: Nach dem Frühstück verbrachten wir wieder etwas Zeit am Strand und im warmen Meer und fragten einen Einheimischen, ob er uns eine Kokusnuss zum Trinken öffnen kann. Viertel Stunde später bekamen wir jeder eine Kokusnuss mit Strohhalm und konnten das Kokuswasser austrinken. Gestärkt vom Lunch wurden wir wieder zum großen Boot gefahren und dann auf die nächste Insel gebracht. Leider war das Wetter etwas schlechter geworden, sodass wir nur etwas Pause machten, in der Hängematte hangen und uns mit anderen unterhielten, Dinner zu uns nahmen und früh schlafen gingen.

Denn am darauffolgenden Morgen mussten wir schon 5.15 Uhr aufstehen, um zu einer Stelle zu fahren, wo wir beim Schnorcheln Manta Rochen sehen konnten. Ziemlich beeindruckend, wie  3.5 Meter breite Rochen unter einem durch das Wasser schwimmen und man sie beim Essen beobachten kann. Als wir wieder auf das Boot gingen fing es an heftig zu regnen und windig zu werden, was dann ein bisschen frisch wurde. Unserem Guide war sogar so kalt, dass wir ihm alle unsere Handtücher zum Wärmen gaben und er meinte, dass tiefster Winter sein (waren so 30 Grad, aber durch den Regen und Wind etwas frisch). Nach dieser ziemlich tollen Erfahrung mit diesen Tieren zu schnorcheln gab es erstmal Frühstück und danach eine Fischfütterung am Meer, wo wir Seegurken und einen Oktopus sehen konnten. Den Rest des Tages gingen wir ein wenig am Strand entlang und lagen faul am Pool rum. Gegen Nachmittag kam eine riesen Reisegruppe mit 50 Jugendlichen, was für uns super war, da wir beim Essen dann bevorzugt behandelt wurden und als ersten zum Buffet konnten.

Da am Freitagmorgen die Flut so stark war, dass der Strand fast komplett verschwunden war, dösten wir noch etwas am Pool und haben uns später erklären lassen, wie man eine Kokusnuss öffnet, enthüllt und die leckere Kokusmilch produziert. Nachdem uns das erklärt wurde machten wir die ganze Prozedur selbst und unterhielten uns noch etwas länger mit einem Einheimischen, der uns erzählte, dass die Fijianer sich kein essen kaufen, sondern alles selber anbauen und wilde Schweine und Kühe mit Pfeil und Bogen jagen gehen. Sehr interessant so viel über diese Kultur zu erfahren. Direkt nach dem Mittagsessen bekamen wir noch eine private Cookinglesson, wo wir Cocanda machten. Das ist roher weißer Salzwasserfisch in Limettensaft eingelegt und danach in Kokusmilch mit Möhren, Selerie, Tomaten, Zwiebeln und Paprika getan wurde und extrem lecker und erfrischend schmeckt. Und schon war auch auf dieser Insel die Zeit zu ende und wir wurden von allen wieder sehr freundlich verabschiedet und zum Boot gebracht. Eigentlich sollte die Fahrt nur 3 Stunden dauern. Da der Seegang aber extrem rau war, brauchten wir so lange, dass wir erst im dunkeln ankamen. Als wir wieder auf das Flüchtlingsboot wechselten, war es so schaukelig, dass wir uns fast hingelegt haben. Beim Einchecken war immer noch alles im Kopf total am Wackeln, was aber nach dem Dinner weg war.

Am 7. Tag auf Fiji gab es schon um 7 Uhr Frühstück. Danach gingen wir einmal um die komplette Insel rum, was in 3 Minuten erledigt war, da diese so winzig klein war und wurden mit dem Boot zu einem Seegelboot gebracht mit dem wir einen Tagesausflug machten. Auf dem Boot gab es dann erstmal frische Früchte und Kekse und die ganze Zeit so viele Softdrinks, Bier, Wein und Champagner, wie man wollte. Wegen der Hitze und dem Seegang trank ich aber lieber mal nur 2 Bier auf dem Boot. Mit dem Segelboot sind wir dann zur Castaway Island gefahren, wo auch mal ein bekannter Film gedreht wurde. Verdammt schön hier, wie im Paradies. Dort konnten wir etwas am Strand entlang gehen und vor der Insel schnorcheln gehen. Nach einer Stunde auf und um dieser Insel bekamen wir ganz viel Salat, Fleisch und Fisch zum Essen. Mit vollem Magen ging es weiter zur nächsten Insel, wo wir ein Dorf besuchen konnten. Ziemlich einfache Blechhütten und manchmal nicht mal das, sondern nur selbstgeflochtene Dächer aus Palmenzweigen waren die Unterkünfte der Einheimischen, die einen alle wieder freundlich empfingen und die Kinder total Spaß hatten High-Five zu bekommen. Gegen Nachmittag kamen wir auf einer Insel an, wo wir mit der Fähre abgeholt wurden und wieder auf die Hauptinsel gebracht wurden, wo wir gestartet sind. Nach einer Pizza und Dusche trafen wir abends 6 andere mit denen wir noch lange tranken und nachts um 3 Uhr nochmal ins Meer sprangen.

Anderen Morgen musste Wiebke schon um 5.30 Uhr aufstehen und zum Flughafen. Gegen 7.30 wurde ich von ihr geweckt, da sie ihren Reisepass haben wollte. Ich wusste gar nicht was los war, weil ich ihren Reisepass ja nicht hatte. Aber anscheinend wurden unsere Pässe beim Einchecken ins Hostel vertauscht und wir steckten ohne zu gucken beide den Falschen Pass ein. Kam dann wohl nicht so gut, mit meinem Pass am Flughafen zu versuchen den Flug zu bekommen, also musste sie nochmal zurück und mit mir tauschen.

Ich hatte zum Glück noch etwas Zeit, da mein Flieger erst um 16 Uhr nach Sydney ging, bevor der wunderschöne Urlaub im Paradies zu Ende ging und ich somit so ziemlich das Ende meiner gesamten Reise erreicht habe. Etwas ärgerlich war nur, dass wir uns am letzten Tag noch einen leichten Durchfall eingefangen haben, was so ziemlich jeden dritten auf Fiji passiert.
Da wir auf den Inseln überall kein Handynetz oder W-Lan hatten, konnten wir die ganze Zeit nicht unsere Handys nutzen, was total klasse war, da man so die Zeit viel mehr genießen konnte. Sollte man im Urlaub mal öfters machen.

Vielen Dank an Wiebke und die anderen, die wir auf dieser Reise kennen gelernt haben, für den tollen und entspannten Urlaub, indem wir traumhafte Natur sehen konnten und die Fijianer als extrem freundliches Volk kennen lernen durften.

Vinaka for an awesome Fiji Time.