Dienstag, 9. Juni 2015

295 Tage später...

295 Tage ist es jetzt her, als ich an einem Dienstagmorgen, Mitte August 2014, mit sehr gemischten Gefühlen in Frankfurt am Main in mein Flugzeug einstieg, mit dem es dann über Hong Kong nach Cairns ging. Bepackt war ich zu diesem Zeitpunkt nicht nur mit meinem großen Backpack, aus dem ich jetzt 10 Monate lebte, sondern auch einer Menge Vorfreude, Aufregung, aber auch ein paar Sorgen. Ist mein Englisch gut genug? Reicht das Geld? Finde ich einen Job? Finde ich schnell neue Freunde? Schaffe ich es ein Jahr alleine mein Leben zu regeln? Trotz dieser vielen ungewissen Fragen war die Vorfreude 100 mal größer, sodass ich fest entschlossen war: ICH WILL JETZT NACH AUSTRALIEN!



Nachdem ich in meiner letzten Nacht zu Hause nicht eine Minute schlafen konnte, war ich froh, als es morgens dann endlich nach Frankfurt am Main ging. Nachdem ich mich dort von meiner Familie und Freundin verabschiedet habe, war ich komplett auf mich alleine gestellt. Komisches Gefühl alleine am Gate zu sitzen und auf das zu warten, was in den nächsten 10 Monaten passieren wird. Als der Flieger um 13.55 Uhr dann abhob, stand ein langer Flug nach Hong Kong vor mir, welcher jedoch gefühlt recht schnell umging. Die 13 Stunden Aufenthalt am Flughafen in Hong Kong waren allerdings die längsten meines Lebens. Müde und aufgeregt solange zu warten, war das schlimmste an meiner ganzen Reise und ich war so froh, als  abends der Flug nach Cairns startete.
Früh morgens, landete ich also am winzigen Flughafen in Cairns und war endlich in Australien angekommen. Schnell mein Gepäck geholt, durch die Sicherheitskontrolle, die einem beim ersten Mal etwas seltsam vorkommt, wenn man in Australien einreist, da man so viele Sachen gefragt wird, bevor man dann sein Stempel in den Reisepass bekommt und dann raus aus dem Flughafen. Und jetzt? Ich wusste nur, dass ich irgendwie in die Stadt muss, wo mein Hostel ist, was ich im Voraus schon für eine Woche gebucht hatte. Wieder ein sehr komisches Gefühl so alleine und ohne Plan am Flughafen zu stehen. Also suchte ich mir das nächste Taxi, welches mich zum Hostel brachte. Leider konnte ich erst um 13 Uhr einchecken, sodass ich noch ein paar Stunden die Zeit vertreiben musste, bevor ich mich dann endlich 3 Stunden hinlegen konnte.

Die ersten paar Tage in Australien waren schon ziemlich komisch, da man niemanden kannte, sich erstmal an das Hostelleben gewöhnen musste und einfach alles komplett neu für mich war. Nach 3 Tagen hatte ich jedoch ziemlich Glück und bekam 5 nette Jungs auf mein Zimmer, mit denen ich mich schnell anfreundete, viel unternahm und eine Woche später mit einem von den 5 in ein Sharehouse einzog, da ich wusste, dass ich noch etwas länger in Cairns bleibe. Meine ersten 1.5 Monate verbrachte ich in Cairns damit mir die Umgebung anzugucken, Tagesausflüge zu machen, feiern zu gehen,… Das Highlight meiner Zeit in Cairns waren jedoch die 5 Tage auf dem Tauchboot, wo ich zwar viel Arbeiten musste, aber dafür eine super Zeit hatte, tolle Menschen kennenlernte und jeden Tag zwei Mal am größten Reef der Welt tauchen durfte.

Paar Tage später bekam ich Besuch von meiner Familie, mit denen ich dann noch einmal am Great Barrier Reef Tauchen ging, mit der Kuranda Scenic Railway und der Gondel durch den Regenwald fuhr, Jetski fuhr, Whale watching machte und von Cairns bis Brisbane die Ostküste runterreiste und die ganzen wundervollen Orte inclusive der beiden wunderschönen Inseln Whitsundays und Fraser Island bereiste. Nach 2 Wochen war es dann wieder Zeit Abschied zu nehmen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an meine Familie für die super Zeit und meine erste richtige Reise in Australien.

Mitte Oktober war ich dann also wieder alleine in Brisbane und nun war es Zeit, dass ich mich mal um einen Job kümmerte, um Geld für die nächste Reiseetappe anzusparen. Da ich noch nicht wirklich wusste, wie ich am besten nach Jobs suchen sollte, durchsuchte ich das Internet, stellte ein Ad in Gumtree, dass ich Arbeit suche und verteilte Lebensläufe (wo mir im Nachhinein aufgefallen ist, dass meine Handynummer falsch war, sodass mich auch niemand anrufen konnte). Nach ein paar Tagen bekam ich dann einen Anruf, ob ich in einer Fabrik arbeiten möchte. Ich sagte natürlich direkt zu, fuhr dort hin und musste direkt anfangen zu arbeiten. Die ersten zwei Tage gefiel mir die Arbeit dort richtig gut, da mein Chef mit mir zufrieden war und der Job nicht zu schwer war. Nach zwei, drei Tagen ging meine Motivation jedoch schlagartig verloren, da mein Boss Gino nur noch am rumschreien war, mich immer öfters persönlich runter gemacht hat und die Arbeitstage bis zu 15 Stunden mit nur einer kurzen Pause wurden. Nachdem ich nach einer Woche schon 14 Stunden an diesem Tag gearbeitet habe und nur noch angeschrien wurde, konnte ich nicht mehr und sagte dann meinem Chef, dass ich mich nicht mehr weiter von ihm so behandeln lasse und mein Geld haben möchte, da ich nicht mehr für ihn arbeiten werde. An diesem Tag war klar, was alle meinen, wenn sie sagen, dass man auf so einer langen Reise nicht nur Höhen, sondern auch tiefen hat. Total kaputt und auch ein wenig traurig so schnell meinen ersten Job aufgegeben zu haben, fuhr ich dann mit der Bahn zurück zum Hostel, wo mich dann Christian erwartete.

Zusammen suchten wir nach einem Job, machten Pläne, wie und wohin wir weiter reisen und bekamen eine Woche später einen Anruf von Gerade, ob wir für 12,50$/hr für ihn im Garten arbeiten könnten. Naja, 12.50 ist jetzt nicht unbedingt viel für Australien, aber wir sagten erstmal trotzdem zu, um etwas für den Übergang zu haben, bis wir etwas Besseres gefunden haben.  In der Zeit, in der wir darauf warteten abgeholt zu werden, bekamen wir 2 weitere Jobangebote, denen wir erstmal beiden für die darauffolgende Woche zusagten. Am selben Tag fingen wir noch an für Gerade auf seinem 18 ha großen Grundstück die 1000 Bäume abzusägen. Am Abend frug er uns, ob wir nicht dort wohnen wollten für die Arbeitszeit, Essen würden wir auch von ihnen bekommen. Essen, Unterkunft und Gehalt hörte sich dann für uns ziemlich gut an und wir bekamen ein Auto von ihm, um zurück zum Hostel zu fahren, unsere Sachen zu holen und am nächsten Morgen wieder zu kommen. Die nächsten 5 Wochen verbrachten wir dort mit Bäume absägen, Löcher bohre, neue Bäume pflanzen und dem Installieren eines Bewässerungssystem. Da wir uns extrem gut mit der Familie verstanden, lecker Essen bekamen, ein tolles Zimmer hatten, von seinem Vater zum Grillen und in den Whirlpool eingeladen wurden und das Arbeiten mit den verschiedenen Maschinen echt Spaß machte, bleibt diese Zeit in sehr guter Erinnerung bei mir und ich habe immer noch Kontakt mit Gerard und seiner Frau Joanna.

Mitte Dezember ging es wieder weiter Australien zu bereisen. Also mieteten wir uns ein Auto und fuhren von Brisbane bis nach Melbourne runter. Wir stoppten an vielen tollen Nationalparks, Stränden, Städte, verbrachten die Zeit von Weihnachten bis Neujahr in Sydney und machten in der letzten Woche mit 6 anderen eine Tour entlang der Great Ocean Road. In diesen 6 Wochen haben wir sehr viele tolle Sachen gesehen, jeden Tag gecampt, einen Fallschirmsprung gemacht, Kanu gefahren, starken Regen überlebt, in der Sonne gedöst und eine gute Zeit gehabt. Anfang/Mitte Januar erreichten wir dann Melbourne, wo wir wieder auf Jobsuche gingen und uns die nette Stadt anguckten. Leider, bzw. im Nachhinein zum Glück, fanden wir nur ein paar Tagesjobs in Melbourne, sodass wir uns spontan dazu entschlossen am nächsten Wochenende für einen Monat nach Neuseeland zu fliegen.

Die spontane Idee nach Neuseeland zu fliegen, stellte sich als eine sehr gute Entscheidung raus, da wir nicht nur das perfekte Wetter hatten, sondern auch viele andere nette Backpacker kennenlernten, mit denen wir zusammen im Kiwi-Experience-Bus das wunderschöne, atemberaubende Neuseeland erkundeten. Ein so vielfältiges Land in dem es einfach von Stränden, über Gletscher, Regenwälder, Städten, türkisblaue Seen bis hin zu Vulkanen alles gibt und es schafft einem jeden Tag aufs Neue zu begeistern ist es echt Wert zu besuchen! Auch hatten wir das Glück in Christchurch Tobias und in Auckland Wiebke wieder zusehen und mit ihnen einen tollen Tag/Wochenende zu verbringen.

Nach Neuseeland ging es dann für mich nach 4 schönen, gemeinsamen Monaten mit Christian alleine nach Perth, der sonnigsten Stadt Australiens, um zu Arbeiten. Dienstags gelandet, Mittwochs angefangen einen Job zu suchen, ab Donnerstag gearbeitet. Dieses Mal hatte ich echt Glück so schnell einen Job zu finden. Also arbeitete ich 1.5 Monate in Perth bei einem Gärtner, mähte Rasen, schnitt Hecken und fällte Bäume und erkundigte an meinen freien Tagen, zusammen mit anderen aus meinem Hostel, Perth und Umgebung. Während dieser Zeit lernte ich wieder einiges dazu und auch mein Chef Rob war sehr zufrieden mit mir, sodass er mich am letzten Wochenende zum Essen- und Trinken gehen einlud, was zu einem richtig gutem Abend wurde.
Dadurch, dass ich schneller als erwartet einen Job gefunden habe und ich echt gut bezahlt wurde, kam in dieser Zeit  so viel Geld zusammen, dass ich in meinen letzten Wochen in Australien noch sehr viel bereisen konnte:

Von Perth aus ging es dann mit Svenja und Theresa die Westküste bis nach Darwin hoch. Trotz sehr viel Fahrerei sahen wir verdammt schöne Orte, zu denen auch mein neuer Lieblingsort in Australien, der „Karijini Nationalpark“ gehört, hatten immer sehr viel Spaß und verbrachten eine sehr tolle, aufregende, entspannte und lustige Tour zusammen, machten Wanderungen durch die Nationalparks, haben irgendwie die Fliegen und Mücken überlebt, relaxten am Strand, schnorchelten am Reef, kamen Krokodilen gefährlich nah, versenkten unser Auto im Wasserloch und feierten unsere Musik beim Autofahren.

In Darwin verbrachte ich nur eine Nacht, da es am nächsten Morgen mit einer Tour schon nach Alice Spring ging, von wo aus ich dann in drei Tagen das Outback erkundigte. Abgesehen davon, dass es ziemlich beeindruckend ist, die Kings Canyon, den Uluru und Katja Tjuta zu sehen, war es vor allem dadurch auch eine super Tour, da wir Nachts im Swag unter dem besten Sternenhimmel der Welt schliefen und die Mitreisenden extrem nett waren und wir uns alle sehr gut verstanden. Aus diesem Grund haben wir es zum Abschied am letzten Abend in Alice Springs auch noch einmal richtig krachen lassen.

Von Alice Springs aus flog ich dann nach Sydney, wo ich 6 Monate zuvor schon war. Dieses Mal war es leider nur etwas kälter, aber dafür hatte ich die richtige Zeit erwischt, denn ganz viele Gebäude wurden mit Lichtshows beleuchtet, sodass Sydney bei Nacht einfach klasse aussah. Der Grund warum ich noch einmal nach Sydney kam war allerdings, dass es in meiner letzten Woche noch zusammen mit Wiebke auf die Fiji Inseln ging:

Ein traumhaftes Paradies, wo wir sehr viel Zeit am Strand und im Meer verbrachten, in dunkeln Höhlen schwammen, mit Manta Rochen schnorchelten, viele bunte Fische sahen, mit den einheimischen Kawa tranken, lernten Kokusmilch zu produzieren, eine Segeltour machten und es uns einfach gut gingen lassen.


Heute genau 294 Tage später sitze ich in Sydney im Hostel, packe meine Sachen, buche mich in meine Flug ein und warte darauf, dass morgen mein Flieger nach Hause geht.  Auch dieses Mal habe ich sehr gemischte Gefühle, die man gar nicht richtig beschreiben kann. Auf der einen Seite freue ich mich sehr auf zu Hause, auf meine Familie, Freundin und meine Freunde, aber auf der anderen Seite bin ich auch traurig, dass die Zeit in Australien so schnell vorbei gegangen ist und in Deutschland wieder ein ganz anderes Leben startet. Aber es heißt ja, wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Ich denke, dass ich dafür nach Fiji den besten Zeitpunkt getroffen hab. Daher heißt es jetzt für mich den letzten Teil des Abenteuers anzutreten und Abschied von Australien zu nehmen.

Wenn mich jemand fragt, was das beste in Australien war, kann ich dies nicht mal genau beantworten, da ich so viele verschiedene Sachen erlebt und gesehen habe, aber auch gerade die Erfahrungen, mit denen ich nicht gerechnet habe oder die schlechten Dinge gute Erfahrungen waren, die mich in dieser geprägt und meine Sicht auf bestimmte Dinge verändert haben. Das wichtigste was ich gelernt habe: Man kann so eine Reise nicht planen, es passieren jeden Tag Dinge, die deine Pläne wieder über den Haufen werfen.

Wenn mich jemand fragt, was ich am meisten an Australien vermissen werde und worauf ich mich am meisten zu Hause freue, kann ich das sehr gut beantworten: Vermissen werde ich vor allem die enorme Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Australier. Egal, ob man jemanden kennt oder nicht, nachdem man sich begrüßt hat, erkundigt man sich erst, wie es dem anderen geht. Freuen tu ich mich nach 10 Monaten vor allem auf ein eigenes großes Bett, indem man nicht jede einzelne Feder spürt, ein Toilette, auf der man sich nicht vorher aus Klopapier einen Thron bauen muss, einen Duschkopf der höher als bis zu den Achseln geht, gutes Essen und vor allem all die Menschen die mir wichtig sind.


Nach über 42 Wochen in Australien, Neuseeland und Fiji bereue ich keine einzige Minute diese Reise gemacht zu haben und bin mehr als nur zufrieden mit dem, was ich alles gesehen und erlebt habe! Daher denke ich, dass es an dieser Stelle mal Zeit ist kur Danke zu sagen: Vielen Dank an alle, die diese Reise zu dem gemacht haben, was sie geworden ist. Danke an die vielen anderen Backpacker, Euch kennen lernen zu dürfen, mit Euch zu reisen, zu feiern, zu lachen, zu kochen, zu arbeiten oder einfach nur um Informationen auszutauschen. Danke auch an meine Arbeitgeber und alle anderen Menschen, die ein Teil meines Abenteuers waren. Danke Australien für diese einzigartige Zeit, die australische Freundlichkeit und der gelassene Lebenstil. Vielen Dank für die beste Reise meines Lebens und eine unglaubliche Zeit in Down Under!

Natürlich möchte ich mich auch bei Euch bedanken, dafür, dass ihr mich virtuell auf meiner Reise begleitet habt und meinen fast 6500 mal aufgerufen habt, mich mit den neusten Klatsch und Tratsch aus Deutschland informiert habt und vor allem auch an meine Familie, die mich mit Ratschlägen unterstützt hat, wenn ich mal nicht weiter wusste und meine Freundin, dass Du auf mich solange gewartet hast und immer für mich da bist!



In diesem Sinne bis später auf der anderen Seite der Welt, ich freue mich auch Euch!






Montag, 8. Juni 2015

Fiji Time - 1 week in paradise

Sonntagmorgen (30.5.) klingelte der Wecker schon um 4.45 Uhr. Nach einem schnellen Frühstück ging es dann mit Bus und Bahn zum Flughafen in Sydney, von wo aus ich um kurz vor 9 Uhr nach Nadi (Fiji) flog. Da der Wind extrem stark war, kamen wir schon 25 Minuten früher an. Da es in Sydney schon etwas kälter ist im Moment, hatte ich lange Sachen an, was beim Aussteigen jedoch direkt viel zu heiß war und ich direkt zu Schwitzen anfing. Beim Verlassen des Flugzeuges wurde man direkt von 5 Gitarre spielenden und singenden Fijianer mit einem lauten „Bula“, was so viel wie „Hallo“ heißt.
Am Flughafen habe ich dann noch ca. 1.5 Stunden auf Wiebke gewartet, deren Flug Verspätung hatte. Von dort fing dann der Urlaub richtig an. Kurz nach unserem Shuttel zum Hostel gefragt und schon wurde uns das komplette Gepäck abgenommen und zum Bus getragen, der uns dann zum Resort brachte und wir in unseren 32er Dorm einchecken konnten. Da wir an diesem Tag noch kein Essen in unserem Packet hatten, gingen wir nach neben an und machten „All you can eat“, da wir extrem hungrig waren und ich seit 12 Stunden nichts mehr gegessen hatte. Nach dem Essen gingen wir wieder zurück ins Resort und guckten für eine lebensmüde Feuershow an. Da die Feuershow eigentlich für halb 7 geplant war, aber um viertel vor immer noch nichts los war, waren wir uns nicht sicher, ob sie wirklich an diesem Abend ist und frugen nach, wann es denn losgeht. Die Antwort war: „Halb 7“, wie wir es uns fast gedacht haben. Allerdings schob er noch einen wichtigen Satz hinterher: „Fiji Time. Fiji Time“, woraufhin uns dann klar war, dass in Fiji alles viel ruhiger und gelassener angegangen wird.

Anderen Morgen mussten wir um 6 Uhr schon wieder aufstehen, frühstückten und wurden dann mit dem Bus zum Hafen gebracht. Da wir am ersten Tag direkt zur nördlichste Insel fuhren, dauerte die Fahrt 5 Stunden, was aber bei der super Aussicht auf die Inseln und einmal sogar Delphine gar nicht so lange war. Gegen 13 Uhr mussten wir von der Fähre runter auf ein kleines Boot, welches aussieht wie ein Flüchtlingsboot, wenn das ganze Gepäck, die einheimischen und die Gäste darauf sitzen. Mit diesem Flüchtlingsboot ging es dann direkt rüber zum Orasman Beach Resort, wo wir mit Gitarrenklängen, Gesang und einem Glas Fruchtsaft von sehr netten Einwohnern begrüßt wurden.  Da an diesem Tag nichts Besonderes mehr anstand, legten wir uns bis zum Sonnenuntergang an den traumhaft schönen Strand, mit Hängematten, wunderschönem Sand, Palmen im Hintergrund und extrem klares, blaues Wasser. Nach dem Strand wollten ich mich abduschen gehen, was aber leider nicht funktionierte, da der Generator nicht funktionierte und dadurch weder Strom noch Wasser zur Verfügung stand und sich das Abendessen auch etwas nach hinten verschob, bis der Generator wieder ans Laufen gebracht wurde. Dafür viel das Essen umso besser aus. Nach einer Suppe gab es noch Salat, eine Hauptspeise und Nachspeise, also 4 Gänge und alles extrem lecker. Nach dem Abendessen wurden wir von den einheimischen gefragt, ob wir mit ihnen Kawa trinken möchten. Natürlich sagten wir zu und setzten uns bei ihnen in die Runde, hörten zu, wie sie Gitarre und Ukulele spielten, sangen und halt eben Kawa tranken. Bevor einem die Schale mit diesem Zeug gereicht wurde, musste man einmal in die Hand klatschen, dann das Getränk in einem trinken und darauf noch einmal drei mal in die Hände klatschen. Das Getränk selbst ist ziemlich ekelig und wird aus gestampften Wurzeln gemacht und dann im Wasser gepresst. Eine braune Brühe, die so seltsam schmeckt, dass man davon das Gesicht verzieht, aber die Zunge ein bisschen taub macht und man immer müder wird. Da der „Boss“  richtig Spaß daran hatte uns immer mehr zu geben und dauernd meinte „Ihr müsst ja nicht mehr fahren“, dauerte das ganze etwas länger. Nach 5 Runden hab ich dann aufgegeben, da es mir zu ekelig wurde. Aber trotzdem eine interessante Erfahrung . Die Einheimischen machen diesen Spaß übrigens jeden Abend und trinken bis 1, 2 Uhr in der Nacht.

Dienstagmorgen gab es um 8 Uhr ein sehr leckeres Frühstück bevor wir zu einem Cave (Höhle) fuhren. In diesem Cave konnten wir etwas schwimmen und tauchen bis wir dann in den Dark Cave konnten. Um in diese dunkle Höhle zu gelangen, musste man unter den Felsen durchtauchen und kam dann in einer sehr engen und total dunklen Höhle an, durch die wir dann kurz schwangen und ein paar Geschichten über diese Höhle hörten. Nach diesem Ausflug legten wir uns noch etwas an den Strand, unterbrachen unsere Bräunungsmission für Lunch und fuhren später zum Schnorcheln zur Blue Lagoon. Als wir im Wasser waren, schmiss unser Guide noch ein bisschen Brod ins Wasser und plötzlich waren so viele Fische um meinen Kopf, dass ich nicht mal meine 10cm weit gucken konnte und dauernd von Fischen angeschwommen wurde. Neben diesem Fischschwarm konnte man noch viele Clownsfische, einen blauen Seestern, viele andere Fische und ein schönes Reef sehen. Nach dem zweiten Ausflug an diesem Tag setzten wir uns mit einem leckeren Fijian Bitter (Bier) auf eine Couch mit super Ausblick auf das Meer und den Sonnenuntergang. Zum Abendessen gab es ein extrem gutes BBQ mit viel Salat und Fleisch, wonach ich dachte ich platze, da ich so viel gegessen habe. Nach dem Essen hatten die Einwohner ein großes Feuer vorbereitet, was bestimmt 4 Meter hoch war, allerdings nur 5 Minuten brannte und dann auseinander brach. Am Feuer lernten wir noch ein paar andere Leute kennen, mit denen wir dann einen gute Flasche Fijirum (58% alc.) genossen, die einer ausgegeben hat. Also saßen wir noch bis 1 Uhr am Strand und erzählten uns einige spannende Geschichten. Unter anderem war ein Tauchlehrer vom Nachbarresort dabei, der davon berichtete, wie er gesehen hat, dass seinem Kollegen ein Arm vom Hai abgebissen wurde.

Der Mittwoch wurde ein ziemlich entspannter Tag: Nach dem Frühstück verbrachten wir wieder etwas Zeit am Strand und im warmen Meer und fragten einen Einheimischen, ob er uns eine Kokusnuss zum Trinken öffnen kann. Viertel Stunde später bekamen wir jeder eine Kokusnuss mit Strohhalm und konnten das Kokuswasser austrinken. Gestärkt vom Lunch wurden wir wieder zum großen Boot gefahren und dann auf die nächste Insel gebracht. Leider war das Wetter etwas schlechter geworden, sodass wir nur etwas Pause machten, in der Hängematte hangen und uns mit anderen unterhielten, Dinner zu uns nahmen und früh schlafen gingen.

Denn am darauffolgenden Morgen mussten wir schon 5.15 Uhr aufstehen, um zu einer Stelle zu fahren, wo wir beim Schnorcheln Manta Rochen sehen konnten. Ziemlich beeindruckend, wie  3.5 Meter breite Rochen unter einem durch das Wasser schwimmen und man sie beim Essen beobachten kann. Als wir wieder auf das Boot gingen fing es an heftig zu regnen und windig zu werden, was dann ein bisschen frisch wurde. Unserem Guide war sogar so kalt, dass wir ihm alle unsere Handtücher zum Wärmen gaben und er meinte, dass tiefster Winter sein (waren so 30 Grad, aber durch den Regen und Wind etwas frisch). Nach dieser ziemlich tollen Erfahrung mit diesen Tieren zu schnorcheln gab es erstmal Frühstück und danach eine Fischfütterung am Meer, wo wir Seegurken und einen Oktopus sehen konnten. Den Rest des Tages gingen wir ein wenig am Strand entlang und lagen faul am Pool rum. Gegen Nachmittag kam eine riesen Reisegruppe mit 50 Jugendlichen, was für uns super war, da wir beim Essen dann bevorzugt behandelt wurden und als ersten zum Buffet konnten.

Da am Freitagmorgen die Flut so stark war, dass der Strand fast komplett verschwunden war, dösten wir noch etwas am Pool und haben uns später erklären lassen, wie man eine Kokusnuss öffnet, enthüllt und die leckere Kokusmilch produziert. Nachdem uns das erklärt wurde machten wir die ganze Prozedur selbst und unterhielten uns noch etwas länger mit einem Einheimischen, der uns erzählte, dass die Fijianer sich kein essen kaufen, sondern alles selber anbauen und wilde Schweine und Kühe mit Pfeil und Bogen jagen gehen. Sehr interessant so viel über diese Kultur zu erfahren. Direkt nach dem Mittagsessen bekamen wir noch eine private Cookinglesson, wo wir Cocanda machten. Das ist roher weißer Salzwasserfisch in Limettensaft eingelegt und danach in Kokusmilch mit Möhren, Selerie, Tomaten, Zwiebeln und Paprika getan wurde und extrem lecker und erfrischend schmeckt. Und schon war auch auf dieser Insel die Zeit zu ende und wir wurden von allen wieder sehr freundlich verabschiedet und zum Boot gebracht. Eigentlich sollte die Fahrt nur 3 Stunden dauern. Da der Seegang aber extrem rau war, brauchten wir so lange, dass wir erst im dunkeln ankamen. Als wir wieder auf das Flüchtlingsboot wechselten, war es so schaukelig, dass wir uns fast hingelegt haben. Beim Einchecken war immer noch alles im Kopf total am Wackeln, was aber nach dem Dinner weg war.

Am 7. Tag auf Fiji gab es schon um 7 Uhr Frühstück. Danach gingen wir einmal um die komplette Insel rum, was in 3 Minuten erledigt war, da diese so winzig klein war und wurden mit dem Boot zu einem Seegelboot gebracht mit dem wir einen Tagesausflug machten. Auf dem Boot gab es dann erstmal frische Früchte und Kekse und die ganze Zeit so viele Softdrinks, Bier, Wein und Champagner, wie man wollte. Wegen der Hitze und dem Seegang trank ich aber lieber mal nur 2 Bier auf dem Boot. Mit dem Segelboot sind wir dann zur Castaway Island gefahren, wo auch mal ein bekannter Film gedreht wurde. Verdammt schön hier, wie im Paradies. Dort konnten wir etwas am Strand entlang gehen und vor der Insel schnorcheln gehen. Nach einer Stunde auf und um dieser Insel bekamen wir ganz viel Salat, Fleisch und Fisch zum Essen. Mit vollem Magen ging es weiter zur nächsten Insel, wo wir ein Dorf besuchen konnten. Ziemlich einfache Blechhütten und manchmal nicht mal das, sondern nur selbstgeflochtene Dächer aus Palmenzweigen waren die Unterkünfte der Einheimischen, die einen alle wieder freundlich empfingen und die Kinder total Spaß hatten High-Five zu bekommen. Gegen Nachmittag kamen wir auf einer Insel an, wo wir mit der Fähre abgeholt wurden und wieder auf die Hauptinsel gebracht wurden, wo wir gestartet sind. Nach einer Pizza und Dusche trafen wir abends 6 andere mit denen wir noch lange tranken und nachts um 3 Uhr nochmal ins Meer sprangen.

Anderen Morgen musste Wiebke schon um 5.30 Uhr aufstehen und zum Flughafen. Gegen 7.30 wurde ich von ihr geweckt, da sie ihren Reisepass haben wollte. Ich wusste gar nicht was los war, weil ich ihren Reisepass ja nicht hatte. Aber anscheinend wurden unsere Pässe beim Einchecken ins Hostel vertauscht und wir steckten ohne zu gucken beide den Falschen Pass ein. Kam dann wohl nicht so gut, mit meinem Pass am Flughafen zu versuchen den Flug zu bekommen, also musste sie nochmal zurück und mit mir tauschen.

Ich hatte zum Glück noch etwas Zeit, da mein Flieger erst um 16 Uhr nach Sydney ging, bevor der wunderschöne Urlaub im Paradies zu Ende ging und ich somit so ziemlich das Ende meiner gesamten Reise erreicht habe. Etwas ärgerlich war nur, dass wir uns am letzten Tag noch einen leichten Durchfall eingefangen haben, was so ziemlich jeden dritten auf Fiji passiert.
Da wir auf den Inseln überall kein Handynetz oder W-Lan hatten, konnten wir die ganze Zeit nicht unsere Handys nutzen, was total klasse war, da man so die Zeit viel mehr genießen konnte. Sollte man im Urlaub mal öfters machen.

Vielen Dank an Wiebke und die anderen, die wir auf dieser Reise kennen gelernt haben, für den tollen und entspannten Urlaub, indem wir traumhafte Natur sehen konnten und die Fijianer als extrem freundliches Volk kennen lernen durften.

Vinaka for an awesome Fiji Time.