Seitdem Christian hier ist, haben wir geplant wie es weiter geht: Orte rausgesucht zu denen wir gerne hin möchten, überlegt, wie wir von A nach B kommen (ob wir ein Auto kaufen, eins leihen, Bus fahren, fliegen,...) und uns nur sehr wenig um einen Job gekümmert.
Das spannenste war eigentlich die Jobsuche. Freitag hatten einen Ad bei Gumtree eingestellt, dass wir Arbeit suchen, zwei Farmen angerufen, die jedoch keinen Job für uns zur Zeit haben und eine Frau angerufen, die mir bei meiner letzten Jobsuche sagte, dass ich mich in zwei Wochen nochmal melden soll. Nachdem ich ihr 5 Minuten Fragen beantwortet habe, ob wir rauchen, trinken, Drogen nehmen, ein Auto haben, wo wir herkommen, was unsere Erfahrungen sind, usw. wollte sie mir in ein paar Tagen einen Bahnhof nennen, zu dem wir hinkommen können. Hierzu später mehr.
Abends hatten sich noch zwei andere per E-Mail auf unseren Ad gemeldet. Eine Lammfarm 200km westlich von Brisbane (kurz vorm Outback), bei der wir 200 Dollar pro Woche, kostenlose Unterkunft und Essen bekommen würden. Problem war allerdings, dass dorr Katzen sind, gegen die Christia allergisch ist. Wir schrieben ihr ein paar Fragen und sagten ihr, dass sie sich am besten telefonisch melden soll.
Der zweite Job wäre 600km weit ins Landesinnere gewesen; also total im Outback. Eine Rinderfarm mit kostenlosen Essen, Unterkunft und 250 Dollar pro Woche. Klang nach einem ziemlich spannenden Job (abgesehen von der Entfernung). Daher schrieben wir auch dieser Farm ein paar Fragen mit der Bitte um einen Anruf.
Die anderen Tage verbrachten wir dann, wie gesagt, mit unserer Planung und guckten und gingen vorallem Abends viel in Brisbane rum, da hier viele Gebäude wegen des G20-Gipfels bunt beleuchtet werden und in der ganzen Stadt viel Programm ist.
Da wir nun die Antworten abwarten wollten, war heute morgen dann der Plan mit dem Bus zum botanischen Garten zu fahren, von wo man auch eine sehr gute Aussicht auf die Stadt hat. Aber wie ich das ja schon öfters in Australien hatte, war auch das nur ein Plan und wir waren natürlich nicht beim botanischen Garten.
Grund dafür war ein Anruf, der auf dem Weg aus dem Hostel kam: Ein junger Mann rief an und fragte, ob wir immer noch einen Job suchen und erklärte mir, das der Job nur für 3 Wochen ist, was wir zu tun haben, usw. Nachdem ich mich mit Christian kurz besprochen hab, rief ich ihn zurück und sagte ihm, dass wir den Job gerne machen würden, aber auch noch andere Jobangebote haben und ob es daher okay für ihn wäre, wenn wir eventuell nicht die gesamten drei Wochen arbeiten. Dies war für ihn überhaupt kein Problem. Seine Frage, wann wir starten können beantwortete ich mit "as soon as possible" (deutsch: so schnell wie möglich). Dies ging dann auch sehr schnell, da er sich direkt auf den Weg machte und 45 Minuten später bei uns war.
In der Zwischenzeit passierte aber auch wieder einiges: zunächst kam ein Anruf von Laura, die Frau, die uns schreiben wollte, wann wir uns an welchem Bahnhof treffen, damit sie uns dort für den Job abholen kann. Obwohl wir schon einen Job hatten, machten wir aus, dass sie uns Freitag morgen dort abholt.
Kurz danach kam der nächste Anruf von Kate, die Frau von der Lammfarm mit den Katzen, die sich erkundigte, ob noch Interesse besteht und uns anbot uns abzuholen. Wir sagten ihr, dass wir uns später melden und zu- oder absagen. (Haben ihr eben abgesagt)
Nachdem wir dann also abgeholt wurden und ca. 40 Minuten zu seinem Grundstück gefahren sind, stellte er uns zunächst seiner Frau und den beiden Kindern (1 und 5 Jahre alt) vor, gab uns ein langärmliges Hemd, Sonnencreme, einen Hut und Handschuhe. Wir sehen damit aus wie so richtige Ranger.
Darauf hin began die Arbeit: kleine Bäume von seinem rießen Grundstück entfernen und die nächsten Tage neue pflanzen.
Nach einer kurzen Pause in der es Lachsbrote gab, arbeiteten wir noch eine Stunde weiter, bis wir dann mit seinem Vater zur Werkstatt fahren mussten, um den Fiat Punto abzuholen, welchen ich dann zurück fahren musste. Auf dem Rückweg gab er uns noch ein Menü bei Burger King aus. (Der Typ hat soooooo viel Geld in seinem Portmone gehabt, dass er kaum den 20er gefunden hat)
Als wir wieder zurück waren, bekamen wir unser Geld für den Tag und er fragte uns, ob wir dort nicht während der Zeit in einem Zimmer schlafen wollen. Da das Zimmer mit einem ziemlich luxeriösen Bad eingerichtet war, wir uns die Fahrt und ein Hostel sparen, sagten wir zu.
Daraufhin konnten wir dann unseren "Firmenwagen", den Fiat Punto mit zum Hostel nehmen (Geld fürs Parken bekamen wir auch), um unsere Sachen zu packen und morgen wieder dort hin zu kommen. Diesen Wagen dürfen wir während wir dort sind nach der Arbeit und am Wochenende so viel wie wir wollen nutzen und hinfahren wohin wir wollen.
Ziemlich großes Vertrauen in uns, da sie nichtmal unseren Führerschein sehen wollen, noch unseren vollen Namen haben. Aber anscheinend läuft das hier in Australien bisschen anders.
Also haben wir heute Abend unsere Sachen nocheinmal gewaschen und gepackt. Morgen geht es dann recht früh wieder zurück, um in unser Zimmer einzuziehen und weiter zu arbeiten.
Da die Familie ziemlich nett ist und es uns dort gut gefällt, haben wir uns, obwohl der Job nur für 3 Wochen ist, für diesen entschieden.
Werde demnächst Mal ein paar Bilder von dem Haus, unseren Zimmer und vom arbeiten hochladen :)